Für Eric Heatherly sind viele seiner Träume in Erfüllung gegangen. Laut Aussage seines Vaters Earl musste der in Chattanooga, Tennessee geborene Junge im Alter von fünf Jahren eine Platte nur einmal hören, um das Lied dann sofort auf der Gitarre nachspielen zu können. Erics erste Gitarre war eine alte Akustikgitarre, die sein Vater, von Beruf Kraftfahrer, auf einer seiner Lieferfahrten aus einer Mülltonne gerettet hatte. Das erste Lied, das er von seinem Musikliebenden Vater lernte, war „Folsom Prison Blues“ von Johnny Cash. Stolz erzählt Eric Heatherly: „Ich habe diese alte Gitarre noch immer. Sie war sehr schwer zu spielen, meine Finger schwollen richtig an und sprangen blutig auf, weil die Saiten bis hinauf zum Hals ein Viertel Zoll stark waren! Rückblickend glaube ich, es war gut, dass ich auf diesem Instrument spielen gelernt habe, denn dadurch wurden meine Finger gestärkt, und das kam meinem späteren Spiel auf der elektrischen Gitarre zu Gute.“
Eric weiß, was es heißt, auf der Schattenseite des Lebens zu stehen. Die nächsten sechs langen und zermürbenden Jahre verbrachte er damit zu warten, dass die großen Plattenfirmen auf ihn aufmerksam wurden; er spielte in jeder Pinte, in der man ihn ließ (meistens nur für ein Trinkgeld). Auf seiner Fahrt zu einem dieser Clubs in Marion, Illinois wäre er bei einem Autounfall beinahe ums Leben gekommen. Sein Schlagzeuger war am Lenkrad eingeschlafen, ihr Chevy Suburban überschlug sich mit etwa hundert Stundenkilometern und blieb schließlich auf der Standspur der Autobahn auf dem Dach liegen. Seine geliebte bahamagrüne 87er Fender Strat landete etwa 90 Meter vom Wrack entfernt. Als Eric schließlich aus dem Auto kroch, fand er seine unverwüstliche Gitarre, holte sie aus ihrem zertrümmerten Kasten und schlug – mit dem Schlimmsten rechnend – eine Saite an. „Ich traute meinen Ohren nicht“, sagt Eric, „meine Hände bluteten, ich war ganz benommen, aber meine Strat tröstete mich, als ich die G-Saite anschlug; und sie war nicht einmal verstimmt! Ich werde sie mein Leben lang behalten.“ Eric glaubt, dass Gott sein Leben und das seiner Freunde gerettet hat, und ist der festen Überzeugung, dass es einen Grund für ihr Überleben gibt.