Joe Diffie stirbt im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung
Am Sonntag, dem 29. März 2020, verstarb nach kurzer Krankheit der mehrfache Plattenmillionär und Grand Ole Opry-Star Joe Diffie. Der 61-jährige Diffie hatte am vergangenen Freitag bekanntgegeben, dass er positiv auf die Coronavariante COVID-19 getestet worden sei. Er ist der erste Star aus der Musikbranche, der der Erkrankung zum Opfer fiel.
Joe Diffie, aus dessen Feder eine Großzahl der Country Musik-Hits der 1990er Jahre stammen, hatte mehr als 20 Top-10-Hits. Darunter erfolgreiche Superhits wie „Home“, „Third Rock from the Sun“ und „Pickup Man“. Für seine Alben wurde er mit vier Gold- und zwei Platin-Schallplatten ausgezeichnet.
Nicht nur bei neun seiner eigenen Hits sondern auch bei den erfolgreichen Songs anderer Künstler, wie Jo Dee Messina, Holly Dunn, Tim McGraw und Conway Twitty, fungierte er als Co-Autor. In seiner Laufbahn erhielt er sowohl Grammy- als auch CMA-Awards.
Zu den Bewunderern des als „Singer‘s Singer“ bekannten Diffie zählen Musikgrößen wie Tammy Wynette, George Jones, Gene Watson, Vern Gosdin, Liza Minelli, Garth Brooks, George Strait und Buck Owens. Im vergangenen Jahr feierte Diffie sein 25-jähriges Jubiläum als Opry-Star mit einer Show, bei der auch Vince Gill, Michael Ray und Ricky Skaggs auftraten.
Der am 28. Dezember 1958 in Duncan, Oklahoma, geborene Diffie wuchs in einer musikalischen Familie auf. In seiner Highschool-Zeit sang er in Gospel-Chören wie z. B. der Gruppe „Higher Purpose“. Vier Jahre lang war er Mitglied der Bluegrass-Band „The Special Edition“, mit der er 1985 ein Album aufnahm und gleichzeitig auch sein Plattendebüt feierte.
Joe Diffies erste Single war „Home“, die als Debüt-Single bemerkenswert erfolgreich gleich auf Platz 1 der Charts landete. In den Jahren 1991–92 hatte er weitere erfolgreiche Hits mit „If You Want Me To“, „If the Devil Danced (In Empty Pockets)“, „New Way (To Light Up an Old Flame)“, „Is It Cold in Here“ und „Ships That Don‘t Come In“. 1992 erhielt er für „Not Too Much to Ask“, ein Duett mit Mary Chapin Carpenter, eine Grammy-Nominierung. Im gleichen Jahr wurde er außerdem als bester männlicher Interpret für den CMA-Award nominiert.
1993 erhielt Diffie dann einen CMA-Award für den Song „I Don’t Need Your Rockin‘ Chair“, den er gemeinsam mit George Jones und anderen Gast-Sängern aufgenommen hatte. Sein Songwriting sorgte auch weiterhin für Aufsehen, als die aus seiner Feder stammenden Songs „I’m the Only Thing (I’ll Hold Against You)“ und „Memory Lane“ 1993 beide zu Single-Hits für Conway Twitty bzw. Tim McGraw wurden. 1993 war auch das Jahr, in dem Joe Diffie ins Ensemble der Opry aufgenommen wurde und einer der Gastgeber der Award Show der International Bluegrass Music Association war (ein Auftritt, den er 1999 wiederholte).
Die meisten seiner frühen Singles waren Balladen, in denen er sich durch seinen kernigen Honky-Tonk-Tenor auszeichnete. Anfang 1993 erschien jedoch ein anderer Joe Diffie auf der Bildfläche. Er veröffentlichte eine Reihe neuartiger, extrem erfolgreicher Uptempo-Nummern, darunter u. a. Hits wie „Honky Tonk Attitude“ (1993), „Prop Me Up Beside the Jukebox“ (1993), „John Deere Green“ (1994), „Third Rock from the Sun“ (1994), „Pickup Man“ (1994), „I’m in Love with a Capital U“ (1995), „Bigger Than the Beatles“ (1996) und „C-O-U-N-T-R-Y“ (1996).
1997 feierte Diffie an der Seite von Johnny Cash sein Schauspieldebüt in dem TV-Film „All My Friends Are Cowboys“. Er beendete das Jahr als Grand Marshall der Nashville Christmas Parade.
Auf AGR Television Records veröffentlichte Joe Diffie 2009 „The Ultimate Collection“ und in Zusammenarbeit mit Rounder Records im Jahr 2011 „Homecoming: The Bluegrass Album“. Aktuell arbeitete der Country-Sänger im Studio an neuer Musik.
Joe Diffie hinterlässt seine Frau Tara und die Kinder Parker, Kara, Drew, Tyler und Kylie. Zu seiner Bestattung gibt es bislang keine Informationen.