Der Albumtitel ist Programm: Es ist schon noch etwas Country übrig geblieben. Auch wenn immer mehr Nashville-Acts die weinende Steel-Guitar mit der röhrenden E-Gitarre vertauschen – um zu rocken bis…bis das Country-Feeling nur noch ein kleiner Tupfer im Klang-Gemälde ist.
Solange es aber Sänger und Songschreiber wie den aus Cairo, Georgia, stammenden Daryle Singletary gibt, wird es auch lupenreinen Country geben. Musik, die zu Herzen geht. Songs, die vom ruhigen Sonntagmorgen („Sunday Mornin‘ Kind Of Town“), von einem Whiskey zuviel („Spilled Whiskey“), von Wünschen („Like Family“), Träumen („Wanna Be That Feeling“), Visionen („Too Late To Save The World“) und dem Glauben („Say Hello to Heaven“) erzählen.
Kleine Weisheiten, die so manches große Gefühl auslösen. Dafür sorgen die weichen, sanften, ganz und gar im Retro-Sound der frühen 90er-Jahre angesiedelten Arrangements. Vor allem aber diese grandios warme Stimme des 44-jährigen Storytellers. Kein Wunder, dass Randy Travis – selbst einer der letzten echten Country-Vertreter – zu seinen größten Fans zählt (er co-produzierte sogar sein 1995 erschienenes Debüt-Album).
20 Jahre und sechs Alben später hat sich Daryl Singletary alles das erhalten können, was ihn Mitte der 90er Jahre zu einem der größten Acts Nashvilles machte: sein Faible für romantische Songs, sein unerhörtes Gespür für Emotionen, seine grandiose Stimme – kurz: sein Herz für echte Country-Musik. „There’s Still A Llittle Country Left“ – mit diesem Album weit mehr als nur „a little Country“.